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Sinn eines Bluttest zur Feststellung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Wieviel Sinn macht ein Bluttest zur Feststellung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten?

 



Immer mehr Hunde leiden – dem Hundehalter nach – an einer Futterallergie. Man macht einen Blutest und die Ergebnisse sprechen dann für sich. Viele Tierärzte „erklären“ dann das Laborergebnis und empfehlen dann meist ein „Gastro Intestinal Trockenfutter“. Warum auch immer.

Aber stimmt dies?

Was ist der Unterschied zwischen einer Allergie und einer Unverträglichkeit?

Welche Aussagekraft hat ein Bluttest beim Futterunverträglichkeit?

Wie kommt es zu einer Reaktion?

Welcher Test sind Sinnvoll?

Wie sollte ich handeln? 


Hier bekommen sie Antworten – Kurz und Verständlich. Hier eine Zusammenfassung.

 

Was ist der Unterschied zwischen einer Allergie und einer Intoleranz?

© Med.Uni Wien

Bei einer Allergie kommt es zu einer Reaktion der körpereigenen Abwehr (des Immunsystems).

Der Körper überreagiert auf einen ungefährlichen Fremdstoff (Allergen, beispielsweise ein Nahrungsbestandteil) und bildet die sogenannten IgE Antikörper.

Man spricht von einer immunologischen Reaktion. Die Beschwerden können vom leichten Jucken, Brennen und Schwellungen im Mundraum bis zum lebensbedrohlichen Kreislaufversagen im anaphylaktischen Schock reichen.

Bei einer Intoleranz ist das körpereigene Abwehrsystem nicht beteiligt. Es kommt daher zu keiner immunologischen Reaktion. Im Falle der Intoleranz hat der Körper nicht genug von bestimmten Enzymen oder Transportproteinen, um bestimmte Bestandteile der Nahrung, wie beispielsweise Laktose, Fruktose und Histamin abzubauen oder in den Körper aufzunehmen. Die Beschwerden können mit Durchfällen, Bauchschmerzen und Blähungen sehr unangenehm und lebenseinschränkend sein.

 

Ist ein Allergietest beim Hund sinnvoll?

 

Nahezu immer wird den Besitzern von Hunden mit Magen-Darm-Problemen, wenn sich der Hund kratzt und es juckt, Unregelmäßigem Stuhl, morgendliches Erbrechen, Futterverweigerung, usw.  vom behandelnden Tierarzt/Ärztin, oft auch von Tierheilpraktikern und Ernährungsberatern ein Bluttest empfohlen. Oft auch über Speichel oder Haare oder Bioresonanz.

Es wird keine genauere Auskunft/Erklärung zu diesem Test gegeben, manchmal auch falsche Auskünfte, dass man mit solchem Test eine Nahrungsmittelunverträglichkeiten eindeutig feststellen kann.

Das ist schlichtweg falsch!

 

Nichts ist einfacher als etwas Blut abzunehmen und anschließend zu wissen, ob der Hund an einer Allergie leidet und wenn ja auf was er allergisch reagiert.

Was so Simple klingt, ist in der Realität leider nicht so einfach und die meisten Allergietests werden unnötig gemacht.

Denn leider kann man mit einem Allergietest nicht herausfinden, ob ein Hund überhaupt an einer Allergie leidet oder nicht.Und so stellt sich die Frage, wozu gibt es überhaupt solch einen Allergietest?

Grundsätzlich unterscheidet man bei einem Allergietest zwischen zwei verschiedene Testarten:

Dem Bluttest und dem Hauttest

 

Der Bluttest

Beim Serumallergietest wird eine Blutprobe vom Hund im Labor auf sogenannte “Abwehrweiße”, die IgE Antikörper untersucht. Weiter gibt es einen Westernblot-Test, der das eingesetzte Futtermittel und die Antikörper des Hundes gemeinsam untersucht.

 


 

 

Der Serumallergietest

 

Das eingeschickte Blut wird auf das Vorhandensein und Menge des “Abwehreiweißes” IgE-Antikörper gegen bestimmte Substanzen (Allergene) gemessen (z. B. Hähnchen- oder Rinderprotein, Weizen, Hausstaub oder Gräser).Allerdings werden diese allergenspezifischen IgE-Antikörper immer im Zuge der Sensibilisierung im Körper gebildet.

Das bedeutet also, dass das Vorliegen der IgE Antikörper sagt, der Körper hat sich bereits mit dem entsprechenden Stoff auseinandergesetzt.

Es bedeutet aber nicht: Der Hund hat einer Allergie gegen XY

Studien bestätigten das Ganze und man geht davon aus, dass ein Allergietest einen Negativen Aussagewert von ca. 87% hat und die positive Aussagekraft liegt nur bei 15%… was ziemlich wenig ist.

Ein zweites Problem ist, dass es keine Korrelation zwischen dem Wert der IgE und den Allergie-Anzeichen herrscht. Das bedeutet, dass selbst wenn der Test stark positiv auf beispielsweise Huhn ist, der Hund nicht stark allergisch darauf reagieren muss.

Ein Allergietest, wie er häufig genutzt wird um die Fütterung entsprechend anzupassen, ist unnütz und kostet nur Geld! Also bitte tue mir diesen Gefallen und spare das Geld!Der einzige vernünftige Weg eine Allergie zu diagnostizieren ist die Ausschlussdiagnostik mit einer Eliminationsdiät.


Der Futtermittel-Test

Neben dem klassischen Bluttest auf IgE gibt es auch noch den sogenannten “Westernblot Test oder Cynodial©” dabei werden Futtermittel und Blut des Hundes eingeschickt und die Proteine im Futtermittel werden im Labor gespalten und mit dem Blutserum des Hundes versehen. Auch hier gelten die IgE wieder als Indikator.Und auch wenn die Aussagekraft dieses Tests besser ist als beim klassischen Bluttest, so ist die Fehlerquote dennoch meiner Meinung zu hoch.

Bei dem Westernblot Test haben wir eine negative Aussagekraft von 78% und einen positiven von 69%.


 

 

Ein paar Hintergründe zum Testverfahren über das Blut:

 

Bei einem solchen „Allergietest“ werden, wie gesagt, auf im Blut vorhandene IgG- und IgE-Antikörper getestet.

Diese Immunglobuline (Ig) sind Proteine werden vom Organismus immer dann gebildet, wenn Kontakt zu körperfremden Stoffen, so genannte Antigene, hat.

Dies ist ein ganz normaler Vorgang und hat keinerlei Aussagekraft im Hinblick auf Allergien. Es zeigt nur auf, dass das Immunsystem bereits Kontakt zu eben diesem Stoff hatte. Je häufiger der Kontakt, desto mehr Antikörper. Ebenfalls ein komplett normaler Vorgang. Nun ist es aber so, dass bei den Bluttests nicht nur auf das Vorhandensein der Antikörper getestet wird, sondern das Labor auch die Menge pro Immunglobulin misst.

Je nach Anzahl wird nun die so genannte Reaktionsklasse festgelegt. Hierbei sind bei Reaktionsklasse 0 keine Antikörper zu finden, bei Reaktionsklasse 1 wenige usw. bis zu 5.  

Da wir nun aber wissen, dass die Bildung der Antikörper ein ganz normaler Vorgang ist, der bei jedem Kontakt mit dem Antigen passiert, wird klar, dass auch die Anzahl keine Aussagekraft im Hinblick auf eine Allergie hat, sondern nur anzeigt, wie oft etwas gefüttert wurde.

Um es besser zu verstehen, nehme einen meiner Hunde als Beispiel.  Würde ich nun einen Bluttest machen lassen, kämen bei Huhn, Lamm, Hase, eine hohe Reaktionsklasse (5), bei Kartoffel, Reis,  Zucchini, Kürbis, Karotten, Süßkartoffeln, Rind, Hirsch, Ziege, Pferd, Lachs, etc. eine Reaktionsklasse 4 und bei Exoten wie Känguru, Büffel, Nudel, etc käme eine 0 ( das haben wir nicht gefüttert). Unsere Hunde haben keine Allergien oder Intoleranzen – aber das Ergebnis des Bluttests würde diese Reaktionsklassen bescheinigen. 

 

Ein Bluttest macht nur dann Sinn, wenn ich wissen will was das Immunsystem (noch) nicht kennt. Spricht Reaktionsklasse 0.  Sollte es keine mit 0 geben, verwendet man die Lebensmittel mit der niedrigsten Klasse.

Damit startet man eine Eliminationsdiät  (Ausschlussdiät) um herauszufinden, ob Ihr Hund eine Futtermittelallergie hat und welche Komponenten er nicht verträgt.  Da es aber bei diesen Diäten (bei allen Diäten) nicht zu einem Nährstoffmangel kommt, sollte man sich an eine gute Ernährungsberatung wenden.

Anschließend ist eine „Provokation“ nötig. Diese Diät sollte aus lediglich einer Kohlenhydrat- und Proteinquelle bestehen und über 8-10 Wochen gefüttert werden.

Hier kommt der Bluttest ins Spiel: er kann Ihnen Aufschluss darüber geben, welche Komponenten höchstwahrscheinlich gut vertragen werden. Klingen die Symptome des Hundes unter der speziellen Fütterung ab, und werden sie wieder sichtbar, wenn das alte Futter angeboten wird steht die Diagnose zur Futtermitteallergie. Durch Hinzufügen einzelner Futtermittel zur verträglichen Ration, könne die Auslöser für die Allergie identifiziert werden und anschließend ein ausgewogenes Fertigfutter ausgewählt werden, welches auf die Allergene verzichtet.

 

 

 

Der Hauttest bei Juckreiz u.ä.

 

Beim Hauttest werden die Allergene direkt in die Haut des Hundes gespritzt. Je nachdem ob sich innerhalb weniger Minuten Quaddeln bilden, ist der Test positiv oder eben nicht. So ist der Test nur aussagekräftig bei Allergien, die über die Haut ausgelöst werden.

Futtermittelallergien lassen sich so nicht nachweisen.


Eine Ausnahme – Der Patch Test

Dass ein Allergietest bei einer Futtermittelallergie keinen Sinn macht und man so nicht herausfinden kann, gegen welche Lebensmittel der Hund allergisch ist, dürfte klar sein. Es gibt es eine Ausnahme – den sogenannten PATCH TEST.Bei diesem Test werden verschiedene Futterproben auf die Haut des Hundes aufgetragen und nach 48 Stunden werden die Hautreaktionen ausgewertet.

Der Patch Test hat einen sehr hohen Negativen-Aussagekraftwert (99%). Das bedeutet, alle Lebensmittel auf die der Hund negativ getestet wurden, der Hund zu 99% nicht allergisch reagiert und diese dürfen dann gefüttert werden.

Problem:

·         der Hund muss großzügig an der seitlichen Brust und Bauch rasiert werden

·         wird in wenigen Praxen durchgeführt, da man viel Fachwissen benötigt, um die Ergebnisse anschließend zu interpretieren

·         ist ziemlich zeitaufwendig und teuer


In welchen Situationen macht ein Patch-Test dennoch Sinn?

wenn man absolut nicht weiß, welche Lebensmittel gefüttert werden können und man ggf. schon sehr viel ausprobiert hat


Futtermittelpatchtest beim Hund

 

Oftmals haben Hunde bereits eine Vielzahl von Futtermittelkomponenten gefressen, so dass die Auswahl von bisher unbekannten Protein- oder Kohlenhydratquellen für eine Ausschlussdiät sehr schwierig oder unmöglich ist.

Der Futtermittelpatchtest kann durchgeführt werden, um geeignete Futtermittelkomponenten für eine Eliminationsdiät zu finden oder für bereits diagnostizierte Futtermittelallergiker eine Diät auf Basis von nicht allergischen Futtermittelkomponenten zu erstellen.

Für den Test wird eine größere Fläche am seitlichen Brustkorb geschoren und verschiedene Futtermitteleinzelkomponenten (z.B. Pferd, Kartoffel) mit speziellen Pflastern mit integrierten Aluminiumkammern aufgeklebt. Die Pflaster müssen mit Klebeband und Body gut fixiert werden. Nach 48 Stunden wird der Test abgelesen.

Auf die Komponenten, die keine allergische Reaktion hervorrufen, ist der Hund zu ca. 99% nicht allergisch. Auf Basis dieser negativ getesteten Komponenten kann eine Eliminationsdiät erstellt werden.

 

 

 

Wann ist ein Allergietest sinnvoll?

 

Eine Flohspeichelallergie wird in der Regel nach einer ausführlichen Untersuchung durch den Tierarzt und entsprechenden Flohmitteln gestellt. Ein Allergietest ist nicht notwendig und bringt keine weiteren Erkenntnisse.

Auch bei einer Futtermittelallergie kann man sich das Geld für einen Blut-Allergietest sparen. Hier ist die Ausschlussdiät nach wie vor Mittel der Wahl.

Bei einer Umweltallergie kann ein Allergietest sinnvoll sein. Und zwar immer dann, wenn ich bereits weiß, dass mein Hund eine Allergie bestimmte Umwelt-Allergene, wie Pollen, Milben etc. hat.In diesen Fällen, kann der Allergietest zeigen, auf welche Allergene der Hund tatsächlich allergisch reagiert. Zur Bestimmung der jeweiligen Allergene eignet sich der Blut- und der Hauttest gleichermaßen.

Die Ergebnisse kann man anschließend nutzen um z. B. bestimmte Pollen zu vermeiden oder die Hausstaubbelastung zu reduzieren.  Diese Ergebnisse können für eine Hyposensibilisierung genutzt werden. 

Hier habe ich ein schönes Video zum Thema gefunden:  https://www.fellomed.de/themenspecials/allergien-beim-hund/ 

 

Mein Fazit

Die Durchführung eines Futter-Allergietest ist in den allermeisten Fällen unnötig!

Ich weiß, dass der Test in vielen Praxen durchgeführt wird mit dem Ziel Lebensmittel zu entlarven, auf die der Hund allergisch reagiert. Dafür ist dieser Test aber nicht geeignet.  Lassen Sie sich nicht verrückt machen.

Holen Sie sich ggfs eine zweite oder dritte Meinung ein.

Setzen Sie sich mit dem Futter Ihres Hundes auseinander. Wir helfen Ihnen gerne dabei.

Was hat Futter für einen Sinn?

Welche Motivation habe ich dieses oder jenes zu füttern?

Habe ich mich mit meinem Futter auseinandergesetzt?

Und vieles andere mehr.


Und ein Fakt worauf ich immer Wert lege: Darm und Darmflora

Wann wurde die Darmflora letztmalig aufgebaut?

Wie viele Impfungen, Antibiotika, Wurmkuren, …. hat Ihr Hund bekommen?

Ist er Stress ausgesetzt?


Wie helfen Ihnen gerne weiter und klären Sie kostenlos auf. Von Analdrüse über Nassfutter vs. Trockenfutter bis zum chemiefreien Zeckenschutz.



Und wie immer für Neukunden einen 10% Gutschein

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Herzlichst Ihr Olivier Rainer Ph.D.      

 Referent für Orthomolekulare Medizin, Ernährungswissenschaftler,

 Natur-THP, zertifizierter Ernährungsberater für Hunde und Katzen,

 Dipl. Human- und Tierenergetiker

 

Quellen: MedUni Wien, Linus Pauling Academy, Dr. Iris Wagner-Storz(fellowmed), futalis, Anja Kruse vet-dogs.de

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