Analdrüse beim Hund
- Olivier Rainer
- 18. März 2024
- 8 Min. Lesezeit
ANALDRÜSE BEIM HUND
Ursachen, Symptome, Lösungen …. leserfreundliche Zusammenfassung
Immer häufiger kommt es bei Hunden zu Problemen mir der Analdrüse.
Nicht geleerte, volle Analdrüse bis zu Analdrüsenentzündung sind die häufigsten Erkrankungen.
Man spricht davon, dass es 10% der Erkrankungen ausmacht.
Wie kommt es dazu, was sind die häufigsten Ursachen, was kann man als Hundehalter tun, welche Rolle spielt die Ernährung, liegt es an der Darmflora, am pH-Wert, ….. all diesen Fragen sind wir nachgegangen und präsentieren Ihnen die Antwort und Lösungen.
Inhalt
1 Wie sind die Analdrüsen Deines Hundes aufgebaut?
2 Analdrüsen Hund - Wozu dienen sie?
3 Ursachen und Auslöser für eine Analdrüsenentzündung
3.1 Wie eine Analbeutelentzündung entsteht:
3.2 Analdrüsenentzündung rechtzeitig zu erkennen.
3.3 Analdrüsenentzündung –Symptome.
3.3.1 Diagnose in der Tierarztpraxis.
3.3.2 Therapie In Der Tierarztpraxis.
4 Ursachen.
5 Ernährung/Futter.
5.1 Knochen hinzufüttern.
5.2 Ballaststoffe in der Ernährung.
5.3 Hochwertiges Futter.
5.4 Futterwahl während der Analdrüsenentzündung beim Hund.
6 Darmflora.
6.1 Dauer der Entzündung beim Hund.
7 Lassen sie sich beraten.
8 Untersützung mit Homöopathie:
9 Anmerkungen.
1 Wie sind die Analdrüsen Deines Hundes aufgebaut?

Um zu verstehen, wie es zu Problemen mit der Analdrüse kommen kann, muss man zunächst den Aufbau und die Funktionsweise verstehen.
Die Analdrüsen liegen rechts und links des Afters eingebettet in die Schließmuskulatur des Hundes. Gesammelt wird das Sekret in den Analbeuteln. Die Analbeutel befinden sich etwas unterhalb, innenliegend.
Die Analdrüsen produzieren ein Sekret (ähnelnd Talg), haben Öffnungen in den Dickdarm und dieses Sekret wird, bei gesunden Hunden, mit dem Kotabsatz ausgeschieden. Dies geschieht über den Druck des Schließmuskels auf die Analbeutel. In extremen Stresssituationen, z.B. wenn Dein Hund große Angst hat, entleert er reflexartig die Analbeutel nahezu komplett.
2 Analdrüsen Hund - Wozu dienen sie?
Hunde kommunizieren „geruchlich“ über die Analdrüsen mit ihren Artgenossen. Dabei wird der individuelle Duft des Sekretes durch das Beschnuppern wahrgenommen. Es dient auch der als Markierung des Reviers/Territoriums und zeigt auch die Paarungsbereitschaft.
Für uns Menschen ist es schlichtweg nur übelriechend.
3 Ursachen und Auslöser für eine Analdrüsenentzündung
Es gibt einige Faktoren, die beim Hund, eine Analdrüsenentzündung begünstigen können. Was nun der genaue Auslöser ist, ist schwer fest zustellen. Meist ist es eine Kombination mehrerer Faktoren. Jedoch sollte jeder bedacht sein, vorbeugend tätig zu werden um bereits im Vorfeld mögliche Gründe auszuschließen.
Der Beginn einer Analdrüsenentzündung ist, dass das Tier nicht mehr –eigenständig- in der Lage ist während des Kotabsatzes die Analbeutel zu entleeren. Es kommt zu einer Ansammlung des darin befindlichen Sekrets und zu einer Verstopfung an den Ausgängen der Analdrüsen.
Wenn dieser Zustand länger anhält, ist dies der ideale Nährboden für Bakterien – eine Analdrüsenentzündung entsteht. Es kommt nur sehr selten vor, dass beide Seiten gleichermaßen betroffen sind. Erkrankte Tiere weisen meist eine Seite auf, die deutlich schlimmer betroffen ist als die andere und somit vermutlich als Ursprung der Erkrankung gilt. Da sich jedoch der Kotabsatz durch die vorhandenen Schmerzen verändert, infiziert sich in vielen Fällen auch rasch die andere Seite der Analdrüsen.
3.1 Wie eine Analbeutelentzündung entsteht:
Wird das Sekret nicht regelmäßig aus den Analbeuteln entleert, verdickt sich die Konsistenz.
Die Ausführungsgänge der Analdrüsen werden verstopft, das Sekret beginnt, sich im Analbeutel zu stauen.
· Durch die Reizung der Schleimhaut entsteht eine Entzündung.
· Die Kapsel des Analbeutels verdickt sich.
· Durch die Einwanderung von Bakterien wird das Sekret eitrig.
· Der Analbeutel dehnt sich immer weiter aus.
· Sobald das Gewebe einreißt, wird der Inhalt nach außen abgegeben
· Kraterförmige Wunden entstehen.
3.2 Analdrüsenentzündung rechtzeitig zu erkennen
Als fürsorglicher Hundehalter ist man natürlich immer bemüht, dass der Hund gesund ist und bleibt. Natürlich kann es trotzdem mal passieren, oder es ist ein anderer Hund, zB. von der Nachbarin, und da ist es vorteilhaft eine Analdrüsenentzündung rechtzeitig zu erkennen und entsprechend zu agieren. Mit unseren Tipps können sie auch vorbeugend tätig werden.
Im Zweifelfall selbstverständlich bitte immer zum Tierarzt.
3.3 Analdrüsenentzündung –Symptome
Man kann eine Analdrüsenentzündung beim Hund im Vergleich zu anderen Erkrankungen des Darms leicht erkennen. Typisch ist natürlich der ungewöhnliche, stark riechende Geruch, der von den Analdrüsen abgesondert wird – oft hat man den Eindruck, der ganze Hund würde nach Kot stinken.
Viele Hunde, die sich vermehrt in der Analregion lecken, sind von einem intensiven Juckreiz geplagt. Dies kommt nicht von den vollen Analbeuteln, vielmehr liegt hier bereits eine bakterielle Entzündung vor, welche die Schleimhäute am After reizt.
Durch das ständige Lecken kann es auch zu Leckekzemen kommen. Das Hinterteil ist leicht gerötet und angeschwollen. Bei einer besonders ausgeprägten Entzündung kann es sogar vorkommen, dass das Tier sich blutig beißt. Die Analdrüsenentzündung selbst ist für den Hund sehr schmerzhaft, jedoch neigen viele Tiere dazu, die vorhandenen Schmerzen nur sehr bedingt zu zeigen.
Unter vielen Hundebesitzern kursiert noch immer das Gerücht, das so genannte "Schlittenfahren" beim Hund kommt von verstopften Analdrüsen. Meist ist dieser Verdacht aber unbegründet: Sind die Analdrüsen voll und somit gespannt, würde dem Hund das Rutschen auf dem Po zu viele Schmerzen verursachen. Das „Schlittenfahren“ beim Hund hat meist mit einer Säurebelastung der Afterschleimhaut zu tun: Diese juckt dann so stark, dass mechanisches Reiben Linderung bringen kann.
Die Symptome einer Analdrüsenentzündung:
· Unangenehmer, stark riechender Geruch
· Juckreiz und damit verbundenes Lecken des Afters, in schlimmen Fällen sogar blutig lecken
· Schmerzen beim Koten
· Schmerzen während des Sitzens oder Laufens
· Sind die Schmerzen durch eine hochgradige Entzündung zu stark, setzt sich der Hund nicht mehr.
· Im Bereich der Analbeutel ist das Gewebe geschwollen und stark gerötet.
· Sind die Keime bereits in den Blutkreislauf gelangt, leidet der Hund unter Fieber.
· Sobald die Analbeutel durchbrechen entleert sich eitriges, körniges Sekret.
· Blut am After – in schweren Fällen sogar Eiter.
· Eine kraterförmige Wunde ist sichtbar.
· Verstopfung
· Pressversuche ohne Kotabsatz
· Aggression, sobald der hintere Körperteil (insbesondere die Analregion) berührt wird
Sobald Sie diese Symptome bei Ihrem Tier feststellen, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen. Eine Analdrüsenentzündung beim Hund kann recht schnell und unproblematisch behandelt werden, sodass ein frühzeitiges Reagieren dem Tier oft unangenehme Schmerzen erspart.
3.3.1 Diagnose in der Tierarztpraxis
Die Diagnose wird durch eine Palpation der Analdrüsen gestellt. Ihre Tierärztin oder Ihr Tierarzt versucht vorsichtig, Sekret auszudrücken.
3.3.2 Therapie In Der Tierarztpraxis
Nach dem Ausdrücken des Sekrets wird der Analbeutel mit Flüssigkeit gespült, um verhärtete Pfropfen aufzuweichen. In die Analbeutel werden entzündungshemmende Medikamente eingebracht. Bei Fieber werden zusätzlich Antibiotika verabreicht. Ist bereits eine Fistel nach außen vorhanden, muss der Analbeutel eventuell chirurgisch entfernt werden.
Werden die verstopften Analbeutel früh behandelt, lässt sich das sekret leicht entleeren. Sind die Analbeutel Ihres Hundes regelmäßig verstopft, können Sie sich von einem Tierarzt das Ausmassieren des Sekretes zeigen lassen. Bei der Entleerung ist es wichtig, auf Hygiene zu achten, damit keine Sekundärinfektion mit Bakterien auftritt.
Zu häufiges Ausdrücken der Analbeutel kann die Entstehung eines Abszesses begünstigen.
4 Ursachen
Zu den häufigsten Ursachen für eine Analdrüsenentzündung gehört zu weicher Kot.
Natürlich ist es kein Problem, wenn Ihr Hund wenige Tage lang von weichem Kotabsatz oder Durchfall geplagt wird – problematisch wird es erst, wenn sich die Drüsen dauerhaft nicht oder nur wenig entleeren können, da zu wenig Druck während des Kotens entsteht.
Dieser Vorgang hängt vor allem mit dem Darm zusammen, der sich während des herkömmlichen Kotabsatzes deutlich dehnt.
Weicher Kot oder Durchfall verhindern diesen Prozess und es wird zu wenig Druck auf die Analdrüsen aufgebaut. Das darin befindliche Sekret kann nicht oder nur in Teilen nach außen gelangen und staut sich an. Es kommt zu einer Verstopfung, die die ideale Grundlage für Bakterien bietet und sich so zu einer Analdrüsenentzündung entwickelt.
Sollte Durchfall der Auslöser für eine Analdrüsenentzündung beim Hund sein, sollten natürlich auch diese Symptome bzw. die ursprüngliche Erkrankung dahinter behandelt werden, da es sonst rasch zu einer erneuten Entzündung der Analdrüsen kommen kann.
5 Ernährung/Futter
Ernährung ist das um und Auf für die Gesundheit ihres Tieres.
Artgerechte Ernährung mit hochwertigem Nassfutter oder BARF sollte selbstverständlich sein um das Tier optimal zu versorgen.
Schauen sie sich ihr derzeitiges Futter an. Lassen sie sich beraten, lassen sie sich die Deklarationen, Inhaltstoffe, Notwendigkeiten, etc. durch eine/n Fachfrau/mann erklären.
Bei der Entstehung einer Analdrüsenentzündung ist die Konsistenz des Kotes entscheidend. Dieser sollte eher hart sein, damit die Drüsen sich durch den Druck adäquat entleeren können.
Anm.: Futterunverträglichkeiten und Allergien können Auslöser für zu weichen Kot sein.
Ziehen sie bitte auch sämtliche Leckerlis in Ihrer „Gesamtkalkulation“ hinzu.
5.1 Knochen hinzufüttern
Leidet ihr Hund unter zu weichem Kot (ohne dass eine Allergie oder Nahrungsmittelunverträglichkeit vorliegt), kann die regelmäßige Gabe von Knochen oder zB getrockneter Rinderkopfhaut o.ä., dabei helfen, den Kot etwas zu verfestigen.
Bitte auf gekochte Knochen oder Geflügelknochen verzichten.
5.2 Ballaststoffe in der Ernährung
Sollten zu wenig Ballaststoffe im Futter sein, können sie dieses mit Flohsamenschalen anreichern. Zu bedenken ist jedoch, dass diese Ballaststoffe eher das Volumen des Kotes erhöht und nicht zwingend fester macht.
5.3 Hochwertiges Futter
Besonders gute Ergebnisse hat auch eine Ernährungsweise des Hundes weg vom Industriefutter insbesondere Trockenfutter und hin zum klassischen Barfen oder guten hochwertiges Nassfutter* gezeigt. Da bei dieser Form der Ernährung viele Knochen vorkommen und das Futter selbst eine Vielzahl an Nährwerten enthält, ist festerer Kot häufig ein Resultat der Ernährungsform.
Dennoch ist hier Vorsicht geboten, denn Tiere, die bisher mit industriell hergestelltem Futter ernährt wurden, reagieren oft in der ersten Zeit mit Durchfall und besonders weichem Kot, was die Problematik der Analdrüsen unter Umständen verschlimmern kann.
5.4 Futterwahl während der Analdrüsenentzündung beim Hund
Leidet das Tier bereits unter einer Analdrüsenentzündung, sollte die Ernährung angepasst werden, bis die Beschwerden vollständig abgeklungen sind. Da bereits die gesamte Region des Afters entzündet ist und das Tier unter dem Druckgefühl sowie den damit einhergehenden Schmerzen leidet, sollten diese nicht zusätzlich durch schweren Kotabsatz verstärkt werden.
Empfehlenswert während der Behandlung der Analdrüsenentzündung ist daher Schonkost – besonders bewährt hat sich eine Kombination aus Hühnchen, Reis und körnigem Frischkäse. Hochwertiges Nassfutter kann helfen, die Vorgänge im Darm zu regulieren.
6 Darmflora
Eine sehr große Rolle spielt die Darmflora. Nicht nur bei einem Analdrüsenproblem sondern allgemein.
Ist die Darmflora nicht in einem Gleichgewicht, kann dies ein Grund für ein Analdrüsenproblem sein. Vor allem eine Übersäuerung ist kritisch, da hierbei die entstehenden Säuren und toxischen Bestandteile des Darms das Analdrüsensekret verhärten können oder eine übermäßige Produktion anregen.
Bei jedem Kotabsatz wird zusätzlich, durch den erhöhten Säureanteil, die Schleimhaut des Darms und Afters belastet. Die Wahrscheinlichkeit einer Entzündung in diesem Bereich deutlich erhöht. Ursprung einer Übersäuerung des Darms ist meist eine falsche Ernährung des Tieres und Stress.
6.1 Dauer der Entzündung beim Hund
Eine leichte Analdrüsenentzündung beim Hund klingt meist innerhalb weniger Tage wieder ab, nachdem die Analdrüsen vollständig entleert und ggf. gesäubert wurden. Sollte es zu einem starken Entzündungsherd gekommen sein, kann die Behandlung mit Antibiotika unter Umständen etwas länger dauern.
7 Lassen Sie sich beraten
Was sind die Vor- und Nachteile bei Nass- bzw. Trockenfutter, lassen sie sich die Deklaration und die Inhaltstoffe eklären, was und wieviel benötigt ihr Tier, was kann man zusätzlich für die optimale Versorgung machen, wie bauen sie die Darmflora auf, u.v.m.
8 Untersützung mit Homöopathie:
Agaricus C 30: einmal pro Woche bei starkem Juckreiz ohne sichtbare äußere Entzündungszeichen.
Calcium sulfuricum D6: dreimal pro Tag bei gelbem, eitrigem, klumpigem Sekret.
Causticum D12: zweimal täglich bei immer wieder auftretenden Analbeutelentzündungen.
Aesculus D3: Der After ist stark gerötet und schmerzhaft.
Silicea D12: bei schlecht abheilenden Abszessen und Fisteln.
Lassen Sie sich bezüglich des geeigneten homöopathischen Mittels von Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt beraten.
9 Anmerkungen
Bei einigen Tieren kommt es auch zu einer genetischen Disposition, die von der Rasse abhängig sein kann. In diesen Fällen hilft es oft, den Züchter zu kontaktieren, um häufigere Fälle aufzudecken – sobald das Wissen über eine entsprechende Vorgeschichte vorhanden ist, ist auch die Vorbeugung einfacher umzusetzen.
Zudem gibt es vereinzelt immer wieder Hunde, die von einer krankhaft gesteigerten Drüsenfunktion betroffen sind, sodass deutlich mehr Sekret gebildet wird, als vom Körper ausgeschieden werden kann. Auch hier kommt es häufig immer wieder zu einer Analdrüsenentzündung, sodass die Ernährungsweise entsprechend angepasst werden sollte und erste Symptome stets frühzeitig behandelt werden.
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Herzlichst Ihr
Olivier Rainer Ph.D.
Referent für Orthomolekulare Medizin, Ernährungswissenschaftler
Zert. Ernährungsberater für Hunde und Katzen, Natur-THP,
Dipl. Human- und Tierenergetiker
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